Behandlung
Folgende Störungen/ Beschwerden/ Leiden/ Eingriffe gehören in unser Kompetenzgebiet. Wir behandeln Kinder und Erwachsene.
Ohr und Gehör
- Hörstörungen
- Otoakustische Emissionen
- Ohruntersuchung unter dem Mikroskop
- Flüssigkeit hinter dem Trommelfell
- Parazentese, Paukenröhrchen
- Akute Innenohrstörungen (Hörsturz)
- Loch im Trommelfell
- Tympanoplastik
- Ossikuloplastik, PORP, TORP
- Otosklerose
- Stapedotomie
- Chronische Ohrentzündungen
- Cholesteatom
- Epitympanektomie, Tympanoplastik, Ossikuloplastik, Radikaloperation)
- Tinnitus
Hals und Gesicht
Schlaf und Schnarchen
- Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS)
- Erhöhte Tagesmüdigkeit
- Vergrösserte Rachen- und/oder Gaumenmandeln
- Schlafuntersuchung (Polygraphie)
- Abtragung der Rachenmandel (endoskopisch kontrollierte Adenotomie)
- Verkleinerung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie)
- Tonsillektomie
- Gaumenschiene (Velumount)
- Unterkieferzahnschiene (Protrusionsschiene)
- Nasenscheidewandkorrektur (Septumplastik)
- Verkleinerung der Nasenmuscheln (Turbinoplastik)
Kehlkopf, Stimme, Schlucken
Nase und Nasennebenhöhlen
Wie befreiend eine gute Nasenatmung ist, beschreiben viele Patienten nach der Behandlung dieses häufig geschilderten Symptoms: Bei Kleinkindern kann eine verstopfte Nase durch eine grosse Rachenmandel bedingt sein. Diese kann mit zusätzlich vergrösserten Gaumenmandeln auch zu Schnarchen und nächtlichen Atemstörungen führen. Es ist von entscheidender Bedeutung nächtliche Atempausen abzuklären, da diese für Tagesmüdigkeit, eingeschränkte Aufmerksamkeit und auch Entwicklungsverzögerung verantwortlich sein können. Bei Erwachsenen ist die behinderte Nasenatmung oft die Ursache für vermehrte Mundatmung, gehäufte Infektionen in den Nasennebenhöhlen oder im Rachen und kann auch asthmatische Atembeschwerden verschlimmern. Nase und Nasennebenhöhlen untersuchen wir mit speziellen Endoskopen, die Einblick bis in den Nasenrachen ermöglichen. Als Therapie der Nasenatmungsbehinderung helfen oft kortisonhaltige Nasensprays und Salzwasserspülungen. Genügen konservative Massnahmen aber nicht, kann eine Operation nötig sein. Grosse Rachen- oder Gaumenmandeln bei Kindern werden abgetragen (Adenotomie und Tonsillotomie), eine krumme Nasenscheidewand oder grosse Nasenmuscheln werden begradigt (Septumplastik) respektive verkleinert (Turbinoplastik). Chronisch entzündete Nasennebenhöhlen werden nach einer radiologischen Abklärung mit einem Computertomogramm endoskopisch und computernavigiert eröffnet (Nasennebenhöhlenoperation), um nachher eine bestmögliche Nasenpflege zu ermöglichen. Die Begradigung schiefer Nasen oder kosmetische Nasenformanpassungen (Rhinoplastik) bieten wir im Spital Thun ebenso an.
Ohr und Gehör
Ein normales Gehör ist für unsere Kommunikation grundlegend. Hörstörungen sind bereits im Kleinkindesalter für eine normale Sprachentwicklung wichtig, daher werden alle Neugeborenen in den ersten Tagen mit einem speziellen Hörtest (otoakustische Emissionen) untersucht, um frühzeitig schwerhörige Kleinkinder speziell unterstützen zu können. Unbehandelte Hörstörungen können im Schulalter zu Leistungseinbussen führen, später die Berufswahl einschränken, grundsätzlich Menschen an der Entfaltung ihres ganzen Potentials hindern. Oft führen sie unbehandelt im Alter zu frühzeitigem Rückzug und Isolation. Mit einer Ohruntersuchung unter dem Mikroskop und verschiedenen Hörtests in der Praxis wird die genaue Diagnose gestellt und mit den Patienten ein Therapievorschlag besprochen. Der Grund für eine Hörstörung kann dabei ganz unterschiedlich sein, so auch die folgende Therapie: Flüssigkeit hinter dem Trommelfell bei Kindern kann entweder mit Nasensprays oder einem kleinen Röhrchen im Trommelfell (Parazentese, Paukenröhrchen) in einer Narkose entfernt werden. Akute Innenohrstörungen (Hörsturz) werden meistens mit Medikamenten, chronischer Hörverlust oft mit Hörgeräten behandelt. Die meisten dieser Abklärungen und Behandlungen finden in der HNO-Praxis statt. Andere werden im Operationssaal in Narkose unter dem Operationsmikroskop behoben. So wird ein Loch im Trommelfell mit Muskelhaut oder Ohrknorpel unterfüttert (Tympanoplastik), ein Unterbruch der Gehörknöchelchenkette mit Titanimplantaten (Ossikuloplastik, PORP, TORP), eine Einschränkung der Beweglichkeit des dritten Gehörknöchelchens, dem Steigbügel (Otosklerose), wird mit einer speziellen feinen Steigbügelprothese wiederhergestellt (Stapedotomie). Chronische Ohrentzündungen, die den Knochen angreifen (Cholesteatom) werden unter dem Mikroskop komplett entfernt und der durch die Entzündung entstandene Schaden wieder rekonstruiert (Epitympanektomie, Tympanoplastik, Ossikuloplastik, Radikaloperation).
Patienten mit einem störenden Ohrgeräusch (Tinnitus), benötigen spezielle Abklärungen, diese finden in der Praxis statt.
Gleichgewicht und Schwindel
Aus dem Gleichgewicht geraten können wir auf verschiedene Arten, so können auch Schwindelbeschwerden sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und viele verschiedene Ursachen haben. Typisch für den vom Gleichgewichtsorgan ausgehenden Schwindel ist der Drehschwindel. Er kann typischerweise nur wenige Minuten nach Kopfbewegungen vorhanden sein (Lagerungsschwindel), mehrere Stunden dauern (Morbus Menière) oder tagelang vorhanden sein (Neuritis vestibularis). Um der Ursache rasch auf die Spur zu kommen, sind ein detailliertes Gespräch und eine HNO-Untersuchung erforderlich, an die sich die speziellen Untersuchungen für die Prüfung der Gleichgewichtsorgane anschliessen. Ein Lagerungsschwindel wird mit Provokationsmanövern (Hallpike-Dix etc.) diagnostiziert und dann mit entsprechenden Repositionsmanövern (Epley Manöver, Guffoni Manöver) behandelt. Ein Morbus Menière und eine Neuritis vestibularis werden mit klinischen Tests (HINTS), oft auch mit einer thermischen Prüfung der Gleichgewichtsorgane (Kalorik) abgeklärt und gegebenenfalls medikamentös behandelt.
Hals und Gesicht
Tastbare Knoten am Hals, sei es von Speicheldrüsen oder der Schilddrüse ausgehend, wie auch vergrösserte Lymphknoten, sollten, wenn sie länger als 3 Wochen bestehen, fachärztlich abgeklärt sein. Auch wenn bösartige Veränderungen selten sind, sollten diese so rasch als möglich erfasst und behandelt werden. Zur raschen und zuverlässigen Diagnostik untersuchen wir mit Ultraschall. Bei Bedarf punktieren wir ultraschallgesteuert auch kleine Veränderungen mit einer feinen Nadel um die Diagnose rasch zu klären. Gewisse chronische Entzündungen, bestimmte gutartige und insbesondere bösartige Tumore bedürfen einer operativen Entfernung. Speicheldrüsenoperationen (Submandibulektomie, Parotidektomie) oder Schilddrüsenoperationen (Thyroidektomie) werden in Narkose immer unter spezieller Überwachung der benachbarten Nerven (Neuromonitoring) vorgenommen Dasselbe gilt für die Entfernung von Halszysten (mediane oder laterale Halszyste) oder die erweiterte Lymphknotenentfernung bei Tumorbefall am Hals (Neck dissection).
Mundhöhle und Rachen
Hinter verschiedenen alltäglichen Symptomen in Mund und Rachen können sich verschiedene Erkrankungen verbergen. So sind Zungenbrennen, Schluckschmerzen, oder ein Globusgefühl oft von selber abklingende harmlose Beschwerden. Bleiben diese aber während mehr als 3-4 Wochen trotz erster Behandlungen bestehen sollten sie fachärztlich abgeklärt werden. Die umfassende Untersuchung von Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut ist von entscheidender Bedeutung, oft geht es um die Unterscheidung von gut- und bösartigen Veränderungen. Mit Hilfe verschiedener Endoskope wird die Mund- und Rachenschleimhaut ausgeleuchtet während der Patient/die Patientin die Untersuchung beschwerdefrei mitverfolgen kann. Manchmal kann auch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung oder eine Probenentnahme (Feinnadelpunktion, Biopsie) hilfreich sein, um die Diagnose rasch zu klären. Entzündliche Veränderungen bedürfen oft der richtigen Pflege mit Mundspülungen, Infektionen werden meistens antibiotisch behandelt. Bösartige Tumoren der Mund- und Rachenschleimhaut werden meistens operativ entfernt, gelegentlich ist eine Bestrahlung die Therapie der Wahl.
Schlaf und Schnarchen
Ein erholsamer ungestörter Nachtschlaf ist von grundlegender Bedeutung für unsere Gesundheit. Kinder, die Schnarchen und im Schlaf längere Atempausen machen (obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom) zeigen oft eine erhöhte Tagesmüdigkeit oder sind auffällig unruhig und unkonzentriert. Der Grund liegt meistens in vergrösserten Rachen- und/oder Gaumenmandeln, die die Atemwege im Schlaf einengen, den Atemfluss einschränken und kurzzeitig auch unterbrechen. Die Abklärung erfolgt neben dem HNO-Status mit einer Schlafuntersuchung (Polygraphie) zu Hause. Die Behandlung umfasst bei diesen Ursachen eine Abtragung der Rachenmandel (endoskopisch kontrollierte Adenotomie) oder eine Verkleinerung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie) in einer kurzen Narkose. Eine ganze Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) ist nur noch in Ausnahmefällen indiziert.
Auch Erwachsene können unter einer obstruktiven Schlafstörung leiden (OSAS: Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom), mit Fragebogen und einer Schlafuntersuchung (Polygraphie) zuhause wird diese evaluiert. Steht das Schnarchen im Vordergrund und besteht kein relevanter Sauerstoffabfall nachts, können verschiedene konservative Massnahmen wie eine Gaumenschiene (Velumount) oder eine Unterkieferzahnschiene (Protrusionsschiene) hilfreich sein. Bei einer behinderten Nasenatmung ist gelegentlich eine operative Nasenscheidewandkorrektur (Septumplastik) und eine Verkleinerung der Nasenmuscheln (Turbinoplastik) hilfreich um nachts bei geschlossenem Mund atmen zu können. Sind klinisch relevante nächtliche Sauerstoffabfälle in der Polygraphie nachweisbar (Apnoe, Hypopnoe) dann erfolgt die weitere Abklärung durch den Lungenarzt (Pneumologe) und führt oft zu einem nächtlichen Überdruckbeatmungsgerät (CPAP). Ein unbehandeltes obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom ist mit einem signifikant erhöhten Krankheitsrisiko (Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes etc.) verbunden.
Kehlkopf, Stimme, Schlucken
Der Kehlkopf ist für unser alltägliches normales Funktionieren von entscheidender Bedeutung. Er trennt die Atem- von den Speisewegen, ermöglicht uns die tausenden Schluckbewegungen täglich ohne uns dessen bewusst zu sein. Seine normale Funktion schützt uns beim Essen und Trinken vor dem Verschlucken und ermöglicht es uns mit den Stimmbändern mit klarer und belastbarer Stimme auszudrücken. Bereits kleine Entzündungen können Schluckschmerzen verursachen, kleinste Veränderungen an den Stimmbändern führen zu Heiserkeit. Oft klingen diese nach wenigen Tagen von selbst wieder ab. Bleiben Schluckschmerzen oder Heiserkeit aber während mehr als 3 Wochen bestehen, sollten diese unbedingt fachärztlich abgeklärt werden. Wir untersuchen den Rachen und den Kehlkopf (Larynx) mit verschiedenen Endoskopen (indirekte Laryngoskopie). Die Schleimhaut wird unter der Kamera eingesehen während der Patient die Bilder am Bildschirm mitverfolgen kann. Häufig klingt die Heiserkeit rasch ab, gelegentlich ist eine Stimmtherapie mit der Logopädin sinnvoll. Müssen Proben am Kehlkopf entnommen werden (Biopsie) oder muss der Kehlkopf oder der tiefere Rachen untersucht werden, führen wir dies wegen des Würgereizes und zur Sicherung der Atemwege in einer kurzen Narkose im Spital durch (direkte Videopharyngoskopie/Laryngoskopie).
Funktionelle Schluckabklärungen werden endoskopisch in der Sprechstunde vorgenommen (FEES: functional endoscopic evaluation of swallowing), gelegentlich ergänzt mit Röntgenuntersuchungen (differenzierte Schluckpassage), bei der der Schluckablauf vom Mund bis in die Speiseröhre dargestellt wird. Tritt im Verlaufe des Lebens eine Ausstülpung (Divertikel) der Rachenwand mit Ansammlung von Speiseresten auf (Zenker Divertikel) behandeln wir dieses in einer kurzen Narkose, indem wir die Divertikelschwelle endoskopisch durch den Mund mit einem Schneideklammergerät (Stapler) durchtrennen (endoskopische Schwellendurchtrennung). Damit ist mit minimalem Operationsrisiko rasch wieder eine normale Schluckfunktion gewährleistet.
Kosmetische Chirurgie
Unser Gesicht entscheidet oft über den ersten optischen Eindruck bei unserem Gegenüber. Wir merken uns Gesichter, um die Mitmenschen über das Auge unterscheiden zu können, wir merken uns dafür unbewusst bestimmte charakteristische Gesichtszüge und stufen diese auch ein. So verwundert es nicht, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Merkmale wie eine grosse Nase als schön, spannend, interessant oder eben als störend einstufen. Dasselbe wie für die Nase gilt auch für Ohrmuschelformen. Sind sie klein, lang, gross, anliegend, abstehend? Die Wertung ist ganz subjektiv, deshalb kann auch kein allgemeingültiges Urteil darüber gefällt werden. In unserer Sprechstunde analysieren wir mit Ihnen zusammen die Nase bezüglich Form und Funktion und besprechen mit Ihnen allfällige gewünschte Veränderungen der Nase (funktionelle Rhinoplastik) oder der Ohrmuscheln (Abstehohren) für eine Korrektur (Ohranlegeplastik). Die Kosten für die Eingriffe werden im Vorfeld immer mit der Krankenkasse abgeklärt, damit Ihnen keine überraschenden Unkosten entstehen.